Zwischenblutungen: Was dahinter steckt und warum sie meist harmlos sind

Von einer Zwischenblutung spricht man bei einer Blutung, die außerhalb der monatlichen Regelblutung auftritt. Die meisten Frauen hatten bereits mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Schmier- oder Zwischenblutung zu tun. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter. Wann Zwischenblutungen allerdings ein Warnsignal darstellen und ärztlich behandelt werden sollten, erfährst du in diesem Artikel.

Was sind Zwischenblutungen und wann treten sie auf?

In der Pubertät, während des regulären Menstruationszyklus, am Anfang oder im Verlauf einer Schwangerschaft oder auch in den Wechseljahren: Zwischenblutungen können in ganz unterschiedlichen Lebensphasen auftreten. Egal, was der Grund für eine Zwischenblutung ist: Es handelt sich dabei in jedem Fall um eine Blutung, die nicht im Zusammenhang mit der monatlichen Periode steht.

Man unterscheidet dabei zwischen leichten Schmierblutungen (auch Spotting genannt) oder sogenannten Zusatzblutungen, die mitunter auch stärker ausfallen können. Meist tritt eine Zwischenblutung plötzlich und ohne Ankündigung ein und hält nur über wenige Stunden, selten über mehrere Tage hinweg an. Zwischenblutungen können jedoch in Abständen wiederkehren.

Wie sehen Zwischenblutungen aus?

Nicht nur die Ursache, auch die Farbe einer Zwischenblutung kann variieren. Ist eine Zwischenblutung hellrot, handelt es sich dabei um frisches Blut. Bräunlicher Ausfluss oder eine eher dunkle, ins Bräunliche gehende Blutungsfarbe deuten darauf hin, dass das Blut bereits mit Sauerstoff reagiert hat und der Ursprung schon eine gewisse Zeit zurück liegt.

Gründe für Zwischenblutungen

Es gibt unterschiedliche Ursachen, die einer Zwischenblutung zugrunde liegen können, etwa hormonelle Veränderungen während der Pubertät, im Zyklusverlauf, vor oder während der Schwangerschaft sowie in den Wechseljahren. Schmier- oder Zwischenblutungen können aber auch organische Ursachen oder psychische Auslöser wie Stress, Angst, Trauer oder andere seelische Belastungen haben.

Unterscheiden lassen sich Ursachen für Zwischenblutungen grob in folgende drei Kategorien:

  • Hormonelle Ursachen, bedingt durch Schwankungen oder Veränderungen des weiblichen Hormonspiegels
  • Organische Ursachen, etwa durch Endometriose, Entzündungen, Eileiter-Zysten, Myome; in seltenen Fällen auch Tumore
  • Andere Faktoren wie psychische Belastung oder mechanische Verletzungen infolge von Geschlechtsverkehr, gynäkologischen Untersuchungen oder ähnlichem

Hormonelle Ursachen für Zwischenblutungen

Der häufigste Grund für eine Zwischenblutung ist eine hormonelle Dysbalance, die beispielsweise während der Pubertät oder in den Wechseljahren auftreten kann, wenn sich der weibliche Hormonhaushalt stark verändert. Es gibt aber noch weitere hormonelle Ursachen für Zwischenblutungen:

  • Während des Menstruationszyklus treten Zwischenblutungen vor allem um den Eisprung herum auf. Ausgelöst wird die Blutung, die sich in den meisten Fällen als kurze, leichte Zwischenblutung kurz vor oder nach dem Eisprung äußert, durch ein Absinken des Östrogenspiegels bei gleichzeitigem Anstieg des Progesteronspiegels. Man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Ovulationsblutung.
  • Bei Einnahme oder Anwendung von hormonbasierten Verhütungsmitteln wie der Pille oder der Spirale kann es ebenfalls zu Blutungen abseits der normalen Monatsblutung kommen – vor allem zu Beginn der Einnahme oder beim Wechsel auf ein neues Präparat.
  • Bei einer sogenannten Gelbkörperschwäche kommt es vor allem in der zweiten Zyklushälfte, die meist verkürzt ist, zu Zwischenblutungen vor der Periode. Grund dafür ist ein Mangel des Gelbkörperhormons Progesteron, der zu rosa-schleimigem oder bräunlichem Ausfluss wenige Tage vor dem eigentlichen Einsetzen der normalen Regelblutung führt.
  • Zwischenblutungen in der Frühschwangerschaft nennt man auch Einnistungsblutungen. Sie sind in der Regel harmlos und werden dadurch ausgelöst, dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet und dabei kleinste Gefäße verletzt. Meist äußert sich eine solche Zwischenblutung durch hellrotes Blut. Bei Zwischenblutungen in der Schwangerschaft sollte dagegen umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden, um Komplikationen wie eine mögliche Fehl- oder Frühgeburt auszuschließen.
  • Auch eine Nachblutung nach der eigentlichen Periode ist weit verbreitet. Es kommt dabei zum Abgang von verbliebenem Menstruationsblut und Schleimhautresten, die sich noch im Körper befanden. Meist hat eine Blutung nach der Periode eine eher dunkle, braunrote Färbung, die von der Oxidation des Bluts mit Sauerstoff herrührt.
  • Auch in der Pubertät oder in den Wechseljahren kann es zu Zwischenblutungen kommen, weil der weibliche Hormonspiegel sich in diesen Lebensphasen in einem starken Wandel befindet. Diese stellen in der Regel keinen Grund zur Besorgnis dar, es sei denn, sie gehen mit Schmerzen oder anderen körperlichen Begleiterscheinungen einher. Dann sollten diese medizinisch abgeklärt werden.

Da zwischen dem weiblichen Hormonhaushalt und der Psyche eine enge Verbindung besteht, können Zwischenblutungen auch psychisch bedingt sein und beispielsweise durch Stress, Ängste, Trauer oder andere seelische Belastungen ausgelöst werden.

Organische oder mechanische Ursachen für Blutungen „außer der Reihe”

Organische Ursachen für Zwischenblutungen können unter anderem folgende sein:

  • Veränderungen der Gebärmutter, der Eierstöcke oder der Eileiter, beispielsweise durch Myome oder Zysten; in sehr seltenen Fällen auch Tumore.
  • Endometriose oder andere entzündliche Prozesse der inneren Geschlechtsorgane.
  • Genital-Infektionen, die meist mit Unterleibsschmerzen, Juckreiz und/oder Ausfluss einhergehen, der ungewöhnlich riecht.
  • Akute oder bereits zurückliegende Entzündungen und damit einhergehende Vernarbungen der Eierstöcke oder Eileiter, die sich unter anderem in wiederkehrenden Ovulationsblutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr äußern.

Auch mechanische Ursachen können einer Zwischenblutung zugrunde liegen, so etwa eine Reizung oder Verletzung der Scheiden- oder Gebärmutterschleimhaut durch eine gynäkologische Untersuchung, durch Geschlechtsverkehr oder die Verwendung von Sexspielzeug.

Vor allem bei hormonell bedingter Scheidentrockenheit, wie sie in den Wechseljahren weit verbreitet ist, kann es schnell zu kleineren Verletzungen der Scheidenschleimhaut kommen, die sich dann in einer minimalen Blutung äußern. Spezielle Cremes oder Gels schaffen hier Abhilfe und beugen auch der durch die Trockenheit begünstigten Entstehung von Infektionen vor.

Was tun bei Zwischenblutungen?

Meist verschwindet eine Zwischenblutung so plötzlich, wie sie auftritt. Slipeinlagen wie TENA Dailies sind ideal, um dir im Alltag ein sicheres, geschütztes Gefühl zu geben. Tampons sollten nur bei stärkeren Blutungen verwendet werden, da sie die Scheidenschleimhaut zu sehr austrocknen könnten.

Wenn neben der Blutung weitere Symptome wie erhöhte Temperatur, Schwindel, Übelkeit, Schmerzen, Krämpfe, Scheiden-Juckreiz oder -Brennen auftreten, solltest du medizinischen Rat einholen, um der Ursache der Blutung auf den Grund zu gehen.