Unregelmäßige Periode: Was hinter Zyklusschwankungen stecken kann

Der weibliche Zyklus ist abhängig von vielen Faktoren, allen voran dem Hormonhaushalt, aber auch von der Ernährung, den aktuellen Lebensumständen oder der psychischen Verfassung. Ein normaler Zyklus dauert bei erwachsenen Frauen, die gesund sind und nicht hormonell verhüten oder Hormonpräparate zu sich nehmen, in der Regel zwischen 24 und 35 Tagen.

Geringfügige Schwankungen der Zykluslänge sind ganz normal und grundsätzlich unbedenklich. Kommt es allerdings zu einer häufigen oder sehr starken Abweichung des Zyklus von der Norm, sollte dem Auslöser auf den Grund gegangen werden.

Eine veränderte Zykluslänge und damit zusammenhängend eine unregelmäßige Regelblutung kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Welche das sind und in welchen Fällen ein unregelmäßiger Zyklus medizinisch abgeklärt werden sollte, erfährst du in diesem Artikel.

Unregelmäßige Periode? Erst einmal kein Grund zur Besorgnis

Der Körper ist kein Uhrwerk und reagiert sensibel auf Veränderungen. So kann die Länge des Zyklus beispielsweise durch besondere psychische oder körperliche Belastung beeinflusst werden, etwa durch Stress im privaten oder beruflichen Kontext, durch übermäßig viel Sport, aber auch durch die Ernährung oder Erkrankungen.

Natürliche Schwankungen der Zykluslänge sind in der Regel unbedenklich und bedürfen keiner ärztlichen Behandlung. Allerdings kann ein sehr unregelmäßiger Zyklus durchaus Aufschluss über den individuellen Gesundheitszustand geben und ein Warnsignal darstellen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Bei einer sehr unregelmäßigen Regelblutung sollte in jedem Fall ein*eine Ärzt*in hinzugezogen werden – vor allem dann, wenn die Zyklusschwankungen mit weiteren Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Krämpfen, Schwindel, körperlichem Unwohlsein, verminderter Belastbarkeit oder allgemeinem Schwächegefühl einhergehen.

Was ist die Ursache für einen unregelmäßigen Zyklus?

Kommt die Menstruation nicht regelmäßig, sondern setzt deutlich früher oder wesentlich später ein als gewöhnlich, spricht man von einer unregelmäßigen Menstruation. Die Zykluslänge liegt dann außerhalb des Normbereichs, beträgt also weniger als 24 oder mehr als 35 Tage. Auch das gänzliche Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) wird als Zyklusstörung bezeichnet – und es muss nicht zwingend eine Schwangerschaft der Grund dafür sein!

Vor allem in Phasen, in denen sich der weibliche Hormonhaushalt stark verändert – etwa in der Pubertät oder in den Wechseljahren – kann die Periode unregelmäßig sein oder ganz ausbleiben. Neben hormonell bedingten Zyklusschwankungen kann ein unregelmäßiger Zyklus auch organische Ursachen haben oder durch Erkrankungen hervorgerufen werden. Auch die Anwendung bestimmter Verhütungsmittel oder die Einnahme von Medikamenten können Auswirkungen auf die Zykluslänge haben.

Zudem spielen psychische Faktoren sowie die allgemeine körperliche Verfassung eine wichtige Rolle für die Regelmäßigkeit der Periode. So kann Stress ebenso für unregelmäßige Regelblutungen verantwortlich sein wie Über- oder Untergewicht. Vor allem ein plötzlicher Gewichtsverlust oder auch starke körperliche Belastung, etwa durch übermäßiges Sporttreiben, sorgen häufig dafür, dass die Menstruation nicht regelmäßig kommt oder ganz ausbleibt.

Unterschiedliche Arten von Zyklusstörungen

Ist die Länge des Zyklus sehr lang, unregelmäßig oder sehr kurz, kann dies ein Indikator dafür sein, dass der Hormonhaushalt durcheinandergeraten ist oder eine Erkrankung oder organische Veränderungen vorliegen. Neben der Regelmäßigkeit spielen auch die Stärke und Dauer der Regelblutung eine Rolle bei der Beurteilung des Zyklus.

Zu den häufigsten Zyklusstörungen gehören:

  • Eine signifikante Verkürzung der Zykluslänge (Polymenorrhoe) auf weniger als 25 Tage, die zwischen dem Ende der Menstruation und dem Beginn der nächsten Periode liegen.
  • Ein sehr seltenes Auftreten der Regelblutung im Rahmen eines stark verlängerten Zyklus (Oligomenorrhoe), von dem man spricht, wenn die Zyklusdauer zwischen 35 und 90 Tagen liegt.
  • Eine sehr starke Regelblutung (Hypermenorrhoe), bei der der Blutverlust während der Periode bei mehr als 80 ml liegt.
  • Eine abgeschwächte Regelblutung (Hypomenorrhoe) mit vermindertem Blutverlust (weniger als 25 ml).
  • Eine lang andauernde Regelblutung (Menorrhagie), bei der die Blutung über einen Zeitraum von mehr als sechs Tagen anhält; oft auch in Zusammenhang mit erhöhtem Blutverlust (Hypermenorrhoe).
  • Kurze Zusatz- oder Zwischenblutungen bzw. Schmierblutungen (auch „Spotting“ genannt) die während des Zyklus unerwartet auftreten, nur von kurzer Dauer sind und von selbst wieder verschwinden.
  • Länger anhaltende, azyklische Zusatzblutungen, die außerhalb der normalen Periode auftreten und länger als eine Woche (Metrorrhagie) oder länger als 14 Tage anhalten (Menometrorrhagie).
  • Das gänzliche Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe).

Die häufigsten Ursachen für eine unregelmäßige Menstruation

Eine unregelmäßige Periode kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Zu den häufigsten gehören folgende:

  • Hormonelle Schwankungen, vor allem in der Pubertät, nach einer Schwangerschaft und vor/in den Wechseljahren
  • Die Neuanwendung oder der Wechsel auf hormon-basierte Verhütungsmittel
  • Organische Ursachen wie Entzündungen, Infektionen oder Veränderungen der inneren weiblichen Geschlechtsorgane (z. B. Gebärmuttermyome, Eileiter- oder Eierstock-Zysten, Endometriose); in seltenen Fällen auch Tumore
  • Eine Veränderung des Gebärmuttergewebes infolge von gynäkologischen Eingriffen oder (Fehl-)Geburten
  • Erkrankungen wie eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes)
  • Starkes Unter- oder Übergewicht
  • Stress und psychische Belastung, die sich auf den Hormonhaushalt auswirken
  • Starke körperliche Beanspruchung z. B. durch Sport
  • Eine ungesunde Lebensweise (unausgewogene Ernährung, bedenklicher Alkohol-, Nikotin- oder Drogenkonsum)
  • Faktoren wie Klimaveränderungen oder Zeitverschiebungen

Es kann auch Wechselwirkungen zwischen einzelnen Faktoren geben, die einer unregelmäßigen Periode zugrunde liegen.

Wann sollte ich bei einem unregelmäßigen Zyklus zum*zur Ärzt*in?

Normale Schwankungen der Zykluslänge bedürfen in der Regel keiner medizinischen Behandlung. Du solltest jedoch unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn:

  • dein Zyklus plötzlich unregelmäßig ist, obwohl er zuvor immer relativ regelmäßig war
  • Schmerzen oder andere Beschwerden eine unregelmäßige Periode begleiten
  • es neben den Zyklusschwankungen zu plötzlichem Gewichtsverlust bzw. -zunahme kommt oder sich andere körperliche Veränderungen bemerkbar machen (etwa Entwicklung einer für Frauen ungewöhnlichen Behaarung wie Bartwuchs oder Brustbehaarung)
  • die Menstruation ohne erkennbaren Grund ausbleibt
  • gehäuft Schmierblutungen auftreten
  • sowohl Periodenlänge als auch -stärke sich signifikant verändert

Zyklusschwankungen: noch normal oder schon bedenklich?

Was einer unregelmäßigen Regelblutung zugrunde liegt, kann am besten im Rahmen einer medizinischen Untersuchung sowie einer Anamnese deiner individuelle medizinischen Vorgeschichte und derzeitigen Lebensumständen geklärt werden. Meist sind die Gründe für einen unregelmäßigen Zyklus harmlos und lassen sich gut behandeln oder bedürfen gar keiner medikamentösen Therapie. Im Zweifelsfall solltest du dich aber immer an den*die Gynäkolog:in deines Vertrauens wendet, um die Ursache abzuklären.

Unser Tipp: Kleine, unsichtbare Hilfsmittel wie die TENA Dailies helfen dir dabei, dich trotz Zyklusschwankungen immer und überall sicher und gut geschützt zu fühlen!