Prostatakrebs

Bei Prostatakrebs, auch als Prostatakarzinom bekannt, handelt es sich um eine bösartige Geschwulst in der Vorsteherdrüse. In Deutschland ist diese Krebsart, die häufigste bei Männern. Wichtig ist sie von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata abzugrenzen, die ähnliche Beschwerden bereiten kann, aber sich im Gegensatz zum Krebs nicht über die Prostata hinaus ausbreitet.

Was passiert bei Prostatakrebs im Körper?

Beim Krebs in der vermehren sich Zellen unkontrolliert, wachsen ins Gewebe ein und bilden so einen Tumor (bösartige Geschwulst). Es ist möglich, dass der Krebs von der Prostata aus streut, was bedeutet, dass sich Krebszellen im Körper ausbreiten und dort Metastasen (auch Tochtergeschwülste genannt) bilden.

In mehr als der Hälfte der Fälle entsteht der Prostatakrebs an der äußeren Zone der Vorsteherdrüse und damit recht weit weg von der Harnröhre. Das führt dazu, dass er erst bemerkt wird, wenn der Tumor so groß ist, dass er bis zur Harnröhre reicht und auf diese drückt, was dann zu Problemen beim Wasserlassen führen kann.

Wobei hier gleich gesagt werden muss, dass dieses Symptom nicht zwingend auf Prostatakrebs hinweisen muss, sondern auch viele andere Ursachen haben kann. Eine Abklärung bei einem Arzt oder einer Ärztin ist immer nötig und verhindert auch, dass Menschen sich unnötige Sorgen machen.

Auch gut und wichtig zu wissen: Dank neuer Methoden zur Erkennung von Prostatakrebs wird die Krankheit heute immer früher entdeckt. Das ist erfreulich, denn eine Diagnose im Frühstadium kann die Heilungschancen erhöhen.

Prostatakrebs: Was können Ursachen sein?

Eine Ursache für Prostatakrebs sehen Mediziner:innen im Altern. Prostatakrebs tritt selten vor dem 50. Lebensjahr auf und die meisten Neuerkrankungen sind bei den über 70-Jährigen zu finden. Allerdings können auch wesentlich jüngere Männer von der Krankheit betroffen sein – besonders, wenn Prostatakrebs bereits in der Familie bekannt ist.

Eine genetische Veranlagung ist nämlich eine weitere mögliche Ursache für die Erkrankung. Umso wichtiger ist es also, dass Väter mit ihren Söhnen oder generell Männer miteinander über Prostatagesundheit sprechen. Denn wer weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, kann sich bestmöglich vorbereiten und ab 45 Jahren mit der Prostatakrebs-Vorsorge beginnen.

Die Ursachenforschung ist aber keinesfalls abgeschlossen, und so wird beispielsweise untersucht, welchen Einfluss Hormone auf die Entstehung und das Fortschreiten der Krankheit haben. Bisher hat man herausgefunden, dass Testosteron das Wachstum der Krebszellen begünstigen kann.

Andere Faktoren, die das Entstehen von Krebs generell begünstigen können, sind Rauchen, Alkohol, eine schlechte Ernährung oder auch körperliche Inaktivität. Oder um es positiver zu sagen: Wenn du auf Zigaretten verzichtest, Alkohol in Maßen genießt, dich gut ernährst und Sport betreibst, tust du nicht nur etwas für dein Wohlbefinden, sondern kannst auch das Risiko senken, an Krebs zu erkranken.

Prostatakrebs und seine Symptome

Wie oben erwähnt, treten Symptome bei Prostatakrebs erst auf, wenn das Geschwulst eine gewisse Größe erreicht hat. Zu den häufigsten Anzeichen gehören dann:

  • Probleme beim Urinieren (beispielsweise schwacher oder unterbrochener Harnfluss oder Harnverhalten)
  • Vermehrter Harndrang, besonders nachts
  • Erektionsstörungen
  • Schmerzhafte Ejakulation oder verminderter Samenerguss
  • Blut in Samenflüssigkeit oder Harn
  • Beeinträchtigungen bei der Darmentleerung
  • Schmerzen in den Oberschenkeln (Ischiasschmerzen), im unteren Rückenbereich (Kreuzgegend), im Becken oder in der Hüfte

Wenn wir über Prostatakrebs und mögliche Anzeichnen für ihn sprechen, sollte aber auch betont werden, dass diese Symptome ebenso andere Gründe haben können. Beispielsweise kann auch eine gutartige Prostatavergrößerung zu Problemen beim Wasserlassen führen. Wichtig ist immer, dass du die Ursachen ärztlich abklären lässt. Egal, was der Grund für die Beschwerden ist – mit einem Arzt oder einer Ärztin kannst du einen Behandlungsweg finden, der sie lindern kann.

Prostatakrebs: Die richtige Behandlung finden

Ein Behandlung von Prostatakrebs kann nur nach einer vorherigen Diagnose erfolgen. Wird tatsächlich Krebs gefunden, dann wird auch untersucht, wie weit dieser fortgeschritten ist. Das bedarf einer gründlichen Untersuchung, die ein paar Tage oder sogar Wochen dauern und beispielsweise folgende Methoden beinhalten kann:

  • Tastuntersuchung
  • Blutuntersuchung
  • MRT
  • Gewebeentnahme
  • Ultraschalluntersuchung

Wichtig ist, dass du und dein Arzt oder deine Ärztin ein gutes Vertrauensverhältnis aufbaut und über die Untersuchungen sprecht. Gemeinsam findet ihr dann auch einen individuell passenden Behandlungsweg. Der kann, beispielsweise aus einer Operation, einer Strahlentherapie oder Medikamenten bestehen, aber auch andere Therapiemaßnahmen in Kombination oder einzeln beinhalten.

Wichtig ist in dieser Zeit, dass du mit den Ärzten und Ärztinnen ständig im Austausch bleibst. Frage sie beispielsweise nach den möglichen Nebenwirkungen einer Behandlungsmethode und berichte auch ganz offen von deinen Lebensgewohnheiten und möglichen Medikamenten, die du bereits einnimmst. So können Komplikationen währen der Behandlung direkt ausgeschlossen werden.

Rehabilitation und Nachsorge gehören ebenfalls zu einer Prostatakrebs-Behandlung. Auch hierfür gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Wer beispielsweise nach einer Prostatakrebs-OP mit Inkontinenz zu tun hat, kann durch ein Kontinenztraining und andere Maßnahmen Unterstützung erfahren – und das nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche.

Zudem ist es eine gute Idee, sich mit anderen auszutauschen – beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe oder in einer vertrauten Runde mit anderen Männern. Durch die Erfahrungen der anderen mit dem Thema und das Teilen deiner eigenen Sorgen und Probleme kannst du ein Gefühl der Verbundenheit und emotionale Unterstützung erfahren.