Viele Männer machen sich um die unscheinbaren Muskeln im Beckenboden solange keine Gedanken, bis diese nicht mehr kräftig genug sind. Sorgen Sie also vor! Häufigem Harndrang – und damit langfristig einer
Inkontinenz – können Männer am besten mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt sowie Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur vorbeugen. Es ist durchaus sinnvoll, diese kleinen Übungen in den Tag zu integrieren, bevor es zu Beschwerden kommt – spätestens aber, wenn Sie langsam einen Anstieg der Toilettengänge pro Tag bemerken.
Doch nicht immer sind ein häufiger Harndrang und eine schwache Blase die Folge geschwächter Beckenbodenmuskeln. Je nach Ursache können unterschiedliche Gegenmaßnahmen helfen:
- Entspannungsübungen: wenn Stress der Auslöser für einen erhöhten Harndrang ist
- Psychotherapie: wenn sich Stress oder andere Belastungen bereits stärker auf die Psyche ausgewirkt haben
- Medikamente: zum Beispiel, um die Prostata zu entspannen (bei vergrößerter Prostata, die auf die Harnröhre drückt) oder um andere ursächliche Erkrankungen wie Diabetes in den Griff zu bekommen
- Blasentraining: um die Muskulatur zu stärken und den Harndrang sowie die Toilettengänge wieder bewusst planen und hinauszögern zu können
- Bewegung: kann ergänzend zum Beckenboden- und Blasentraining auf der Agenda stehen. Schon längere Spaziergänge verbessern die Durchblutung der Beckenbodenmuskulatur.
- Operation: bei vergrößerter Prostata und wenn sich die Symptome nicht anderweitig in den Griff bekommen lassen oder schlimmere Folgen drohen. Der Eingriff ist meist minimalinvasiv und es bestehen gute Erfolgsaussichten.
- Stent: Er hält die Harnröhre künstlich offen und wirkt dem Druck der Prostata entgegen. Ein Stent ist jedoch keine dauerhafte Lösung und kommt meist nur bei geringer Lebenserwartung oder einem zu hohen OP-Risiko zum Einsatz.
Um die passende Behandlungsmethode zu bestimmen, ist der Besuch bei einem Arzt notwendig. Nur er kann zweifelsfrei feststellen, wie der Harnverlust zu erklären ist. Mit einer Prostatauntersuchung, Ultraschall, einer Blasenspiegelung sowie einer Blutabnahme kann er zuverlässig eine Prostatavergrößerung, Prostatakrebs, Diabetes oder andere Krankheiten erkennen oder ausschließen.