Schonzeit nach Prostata-OP: Hinweise und Tipps

Nach einer Prostata-OP kann die richtige Verhaltensweise beim Heilungsprozess helfen. Damit die Wunde im Körperinneren heilen kann, ist eine Schonzeit wichtig. Dein Arzt oder deine Ärztin wird deine individuelle Nachsorge ausführlich mit dir besprechen. Die folgenden Informationen können dich aber schon einmal auf die Zeit nach der Operation vorbereiten und helfen einzuplanen, wofür du Zeit brauchen wirst und welche Aktivitäten du erst einmal vermeiden solltest.

Was darf man nach der Prostata-Operation nicht tun?

Kläre immer mit einem Arzt oder einer Ärztin ab, welches Verhalten nach der Prostata-OP in deinem individuellen Fall das richtige ist. In den ersten sechs Wochen nach der OP wird zumeist dazu geraten, folgende Punkte einzuhalten:

  • Ausreichend trinken: Mindestens zwei Liter pro Tag
  • Körperliche Anstrengungen vermeiden: Radfahren oder schwere Dinge zu heben sollte beispielsweise erstmal vermieden werden.
  • Mit dem Sex warten: In den meisten Fällen ist Sex drei Wochen nach der OP aber wieder möglich.
  • Sonnenbaden vermeiden: Von direkter Sonneneinstrahlung auf den Bauch ist meist für sechs Monate nach der OP abzuraten.
  • Starke Anspannung im Bauch vermeiden: Beim Stuhlgang sollte nicht zu stark gepresst werden.
  • Besondere Hygiene-Regeln beachten: Du kannst meist ganz normal duschen, aber Saunagänge und Vollbäder sind erstmal zu vermeiden.
  • Medikamenteneinnahme abklären: Insbesondere Blutgerinnungshemmer werden jetzt oft für den Heilungszeitraum gegen ein anderes Medikament ausgetauscht. Das solltest du aber unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin absprechen.
  • Nachsorge einhalten: Wenn du während der Zeit des Heilungsprozesses wegfahren musst oder willst, solltest du immer sicherstellen, dass am Zielort eine urologische Nachsorge gewährt ist.

Generell sollte während der Heilungszeit kein Druck auf das Operationsgebiet ausgeübt und nichts getan werden, das die Durchblutung an dieser Körperstelle stark fördert. Diese Schonmaßnahme kann das Risiko für Nachblutungen verringern.

Nachsorgetermine nach der Prostata-OP

Bevor du das Krankenhaus nach der Operation verlässt, besprichst du mit den Ärzt*innen die Nachsorge. Zur Nachsorge können neben den ärztlichen Untersuchungsterminen auch andere Maßnahmen wie Physiotherapie oder Kontinenztraining gehören. Außerdem solltest du selbst auch gut auf dich achten und auch außer der Reihe zu deinem Arzt oder deiner Ärztin gehen, wenn du Symptome entwickelst.

Zu den Terminen, die auf dich zukommen, gehören:

  • Fäden entfernen: Nach Absprache kann das auch vom Hausarzt oder von der Hausärztin durchgeführt werden.
  • Verlaufskontrollen: Die erste findet etwa sechs Wochen nach der OP statt. Hierfür sollte zumeist ein Blasentagebuch an den Tagen vor dem Termin geführt und mitgebracht werden. Kläre das am besten gleich mit ab, wenn du deinen Termin ausmachst.

Während des Heilungsprozesses können kleine Blutklümpchen oder Gewebebestandteile abgehen, sie sind aber meist kein Grund zur Sorge. Ebenso können Schwellungen des Hodensacks und eine Blauverfärbung um die Wunde auftreten. Natürlich solltest du im Zweifel immer mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, wenn du Veränderungen bemerkst, die dir Sorge bereiten.

Ein Anzeichen für eine Nachblutung kann stark rot gefärbter Urin sein. Dieses Symptom solltest du sofort abklären – ebenso wie Schmerzen und auftretende Rötungen.

Ungewollter Urinverlust nach der Prostata-OP

Ein ungewollter Urinverlust im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten oder andere Probleme beim Wasserlassen sind nach einer Prostata-OP nichts Ungewöhnliches. Wie viel Urin im Fall einer Harninkontinenz verloren geht und wie lange dieses Symptom anhält, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Ein Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin kann dir gegen die Übungen nach der Prostata-OP zeigen. Darüber hinaus kannst du eine Kontinenzberatung in Anspruch nehmen. Zuhause sind dann folgende Dinge wichtig zu beachten:

  • Achte auf regelmäßige Toilettengänge. Fünf bis acht sind es durchschnittlich.
  • Trinke mehr morgens und über den Tag verteilt und weniger abends und nachts, damit du möglichst durchschlafen kannst.
  • Achte auf deinen Stuhlgang, der im Idealfall weich und regelmäßig ist. Um das zu erreichen, kann eine ballaststoffreiche Ernährung helfen.

Mit dem Beckenbodentraining kann meist recht schnell nach der Prostata-OP begonnen werden. Nach dem Erlernen von Kegelübungen beim Physiotherapeuten oder der Physiotherapeutin kann man das Training nach Absprache auch zuhause durchführen.

Eine große Unterstützung in der Zeit nach der Prostata-OP können auch die Produkte von TENA Men sein. Sie sind speziell für eine Harninkontinenz entwickelt, unterstützen in einer Zeit, in der es zu unfreiwilligem Harnverlust kommen kann und passen sich perfekt der männlichen Anatomie an.